Statement des BVpta e.V. zum neuen Gehaltstarifvertrag 2022/2023
Seit Anfang Januar ist ein neuer Gehaltstarif aktiv und lässt, zumindest ab dem 9. Berufsjahr, eine halbwegs gute Entwicklung erkennen!
Seit Anfang Januar ist ein neuer Gehaltstarif aktiv und lässt, zumindest ab dem 9. Berufsjahr, eine halbwegs gute Entwicklung erkennen. In den ersten Berufsjahren jedoch liegen die grundlegenden Gehälter für PTA nach wie vor viel zu niedrig und werden dem Anspruch dieses Berufes keinesfalls gerecht. 20 Prozent mehr Gehalt wären hier zeitgemäß für die Leistung und die Verantwortung einer PTA und letztlich auch, um den Beruf überhaupt wettbewerbsfähig zu halten. In anderen Gesundheitsfachberufen, wie zum Beispiel bei den MTA, wird deutlich besser verdient, und das auch schon während der Ausbildung. Da aber bei der Entscheidung zur Berufswahl die zu erwartenden Verdienstmöglichkeiten eine wichtige Rolle spielen, müssen strukturelle Veränderungen schnell her – mehr Honorar für die Apotheken – mehr Gehalt für PTA.
Unbefriedigend ist die Orientierung der Gehalthöhe einzig an der Anzahl an Berufsjahren. Warum nicht parallel dazu weitere Qualifikationsstufen einführen? Denn was letztendlich zählt ist doch die erbrachte Leistung. Wer sich weiterbildet besitzt Spezialwissen, kann mehr bzw. neue Aufgaben übernehmen oder kann die Kund*innen umfassender beraten. Eine bessere Expertise der Mitarbeiter*innen kommt damit den Kund*innen und schließlich auch dem Chef oder der Chefin zugute. Expertenwissen verbessert das Image der Apotheke und trägt somit erheblich zum Unternehmenserfolg bei.
Für diejenigen, die ihre Kompetenzen erweitern, Verantwortung übernehmen und exzellente Leistung bringen, muss sich dieses Engagement schließlich lohnen. Andererseits fördert eine bessere Entlohnung die Motivation, sich weiter zu qualifizieren. Gleichzeitig würde der PTA-Beruf dadurch einen erheblichen Attraktivitätsschub erleben, denn ein gutes Gehalt ist eine wichtige Form der Wertschätzung, auch wenn in einschlägiger Managementliteratur gerne das Gegenteil behauptet wird. Weiterqualifizierung und eine entsprechende Entlohnung müssen sich also parallel entwickeln. Dann werden talentierte, engagierte und zuverlässige Mitarbeiter in der Apotheke gehalten und die teure Personalakquise entfällt. Eine klassische Win-win-Situation.
Ein besserer Weg hat begonnen: Weiterqualifizierungen für PTA sind auf den Weg gebracht, denn mehr Kompetenzen der PTA sind inzwischen unerlässlich für die Vor-Ort-Apotheke. Im Zuge dessen sind weitere Gehaltsanpassungen unumgänglich. Das Jahr 2022 wird große Schritte in die richtige Richtung bringen.
Katja Löffler
BVpta e.V.
Stellvertretende Vorsitzende