Grippeimpfungen in Apotheken werden Regelleistung
Die Grippeschutzimpfung wird nach erfolgreichen Modellprojekten zur Regelleistung in Apotheken.
Saarbrücken (24.05.2022) – Die Grippeschutzimpfung wird nach erfolgreichen Modellprojekten zur Regelleistung in Apotheken, so hat es der Bundestag im Rahmen des Pflegebonusgesetzes am 19.05.2022 verabschiedet. Nach einem weiteren Durchgang im Bundesrat tritt das Gesetz voraussichtlich Ende Juni in Kraft.
„Was für ein großer Erfolg für die Leistungen der Vor-Ort-Apotheke. Ich freue mich über diese positive Nachricht, aber gleichzeitig hat es dieses gute Gefühl in mir, derzeit schwer durchzudringen,“ berichtet die Bundesvorsitzende Carmen Steves. Der Grund für die große Anspannung der Verbandschefin liegt in der derzeitigen personellen Lage der Apotheken. „Überall fehlt Personal und das bedrückt doch sehr,“ so Carmen Steves. Die bisherigen Maßnahmen, die Lage zu verändern, scheinen nicht gerade erfolgversprechend zu sein. Das Pharmaziestudium soll um zwei Semester verlängert werden und wird hierdurch sicher nicht mehr Absolventen in die Apotheken locken, sondern eher in die Industrie, in die Forschung und sonstige besser bezahlte Bereiche. Im PTA Beruf ist die Lage in den Schulen verheerend, müssen doch dringend Deutschkurse geschaffen werden, um die Sprachschwierigkeiten vieler Schüler:innen in den Griff zu bekommen. In Thüringen wird das Schulgeld in der PTA Schule wieder eingeführt – eine Katastrophe in diesen Zeiten, in denen der PTA Beruf aufgrund seiner Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen ohnehin kaum noch wettbewerbsfähig ist.
Wer also soll die Grippeimpfungen vornehmen, wenn kein Personal da ist? Sinnvoll wäre doch, sehr schnell ambitionierte PTA weiter zu qualifizieren, um auch PTA Impfungen durchführen zu lassen. Unter Verantwortung einer Apothekerin/eines Apothekers wäre dies gar kein Problem. Im Gegenteil, die Verteilung von Aufgaben würde Entlastung im Team und bei Apothekeninhaber:innen sorgen. Und diese Entlastung ist dringend notwendig. Denn wenn junge Absolventen eines Pharmaziestudiums den Einstieg in ein völlig gestresstes und unter Druck geratenes Team erleben, sind sie schneller wieder weg, als wir es uns alle vorstellen können. Und jungen PTA geht es nicht anders. Zu viele Perspektiven locken die jungen Leute – und die haben zu Recht die Auswahl, wo sie ihre Arbeitsleistung einsetzen. Jedenfalls nicht viel länger in einem Beruf, der nach über 40 Jahren Arbeit in Altersarmut führt.
Für PTA bieten sich bereits jetzt viele interessante Studiengänge an. Der BVpta e.V. informiert hierzu gerne! PTA können sich unter info@bvpta.de oder telefonisch unter 0681-960230 melden.
Carmen Steves
Bundesvorsitzende
BVpta e.V.