Apothekenprotest in Erfurt und in Dresden
Bei herrlichem Wetter und sehr heißen Temperaturen hatten sich gestern viele Apothekenteams, Organisationen und Verbände aus dem gesamten Bundesgebiet auf den Weg nach Erfurt und Dresden gemacht, um gegen das geplante Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu protestieren.
Es wurde über die Folgen des Apotheken-Reformgesetzes aufgeklärt und die Ablehnung der Reform wirkungsvoll zum Ausdruck gebracht. Die geplante Reform so wie sie angedacht ist, geht an den Hauptproblemen und somit an der Realität komplett vorbei.
Mit vielen bunten und einfallsreichen Plakaten, T-Shirts mit originellen Slogans und jede Menge Trillerpfeifen haben die Apotheker:innen, PTA, PKA und Pharmazieingenieur:innen ihrem Unmut Luft gemacht und gemeinsam bessere Rahmenbedingungen für die Apotheke und Apothekenmitarbeiter:innen gefordert. „Apotheken stärken jetzt“ so lautete das Motto vieler.
Unterstützung bekamen die Apotheken aus den Reihen der Verbände und von einigen Politiker:innen. Auch unsere Bundesvorsitzende Anja Zierath war bei dem Protest in Erfurt mit vor Ort und fand klare Worte zu den Apothekenreformplänen. Laut Anja Zierath: “Wird die jetzige Ausgestaltung des Referentenentwurfes dem Ziel, die Apotheke vor Ort zu reformieren, nicht gerecht. Wir brauchen eine echte Reform, wir brauchen vor allem auch eine Kompetenzerweiterung aller Berufsfelder in der Apotheke! Gerade im KI-Zeitalter dürfen wir den Anschluss nicht verpassen. Das Bild der Apotheke vor Ort muss zeitgemäßer und vor allem moderner, „cooler“ werden. Wir brauchen Anreize für Jugendliche, sich für die Apotheke vor Ort als Arbeitsplatz zu interessieren. Vor allem muss der Arbeitsplatz Apotheke so attraktiv, werschätzend und lohnenswert, wie möglich gestaltet werden, damit unser Nachwuchs auch in der Apotheke vor Ort bleibt und nicht in andere Branchen abwandert. Dies gilt selbstverständlich auch für alle langjährige Mitarbeiter:innen in der Apotheke“.
Zierath weiter: “Aus deutlich mehr Verantwortung muss ein deutlich höheres Gehalt resultieren. Damit sind die mit dem Referentenentwurf intendierten Einsparungen bereits hinfällig. Denn nur mit einer Honoraranpassung für die Apotheken besteht überhaupt die Möglichkeit, dass PTA eine bessere Vergütung erhalten. Es kann nicht sein, dass der PTA-Beruf vergütungstechnisch zu den am schlecht bezahltesten Berufsgruppen in Deutschland gehört.“
Sie bedankt sich bei den Teilnehmern mit den Worten: „Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten.”
Die komplette Rede findet Ihr hier:
Rede Protestaktion 28.08.24 Bvpta Anja Zierath