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24.06.2014

Bündnis TA: Ohne Technische Assistenten keine medizinische Diagnostik und Forschung

(Berlin, 24. Juni 2014) Das Bündnis zur Stärkung der technischen Assistentenberufe in Naturwissenschaft und Medizin (Bündnis TA) nimmt den gesundheitspolitischen „Hauptstadtkongress 2014“ zum Anlass, um auf die Bedeutung technischer Assistenzberufe hinzuweisen. Ohne sie sind in Biotechnologie, Chemie- und Pharma-Industrie weder Forschung noch Produktion denkbar. In der medizinischen Diagnostik und Analytik sind diese Berufe wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsversorgung. Das Bündnis TA wirbt für den Erhalt der Ausbildung und eine Verbesserung der Ausbildungsbedingungen. Die Benachteiligung von Absolventen deutscher Ausbildungsgänge auf dem europäischen Arbeitsmarkt muss überwunden werden.

„Technische Assistenzberufe sind das, was man anderenorts als „systemrelevant“ bezeichnet. Wir brauchen mehr gut ausgebildete Kräfte“, so Dr. Hartmut Böhm vom Arbeitskreis BTA im VBIO. Elske Müller-Rawlins vom Dachverband für Technologen/-innen und Analytiker/-innen in der Medizin bringt die große, meist unterschätzte Bedeutung auf den Punkt: „Ohne MTA keine Diagnostik – ohne Diagnostik keine Therapie – und ohne Therapie keine Heilung“. Böhm und Müller-Rawlins vertreten das 2012 gegründete Bündnis zur Stärkung der technischen Assistentenberufe in Naturwissenschaft und Medizin (Bündnis TA) beim heute beginnenden Hauptstadtkongress 2014. Dort wollen sie deutlich machen, wo dringender Handlungsbedarf besteht, damit auch zukünftig eine ausreichende Zahl gut ausgebildeter Fachkräfte für Forschung, Entwicklung und Produktion zur Verfügung steht.

Ausbildungsbedingungen verbessern
Dringlich ist aus Sicht des Bündnis TA die Sicherung von Ausbildungsgängen und die Verbesserung der Ausbildungsbedingungen. Falsche Weichenstellungen der Vergangenheit müssen korrigiert werden. So etwa die Streichung der staatlichen Unterstützung für die berufliche Ausbildung Pharmazeutisch-technischer Assistenten in einigen Bundesländern. Auch die komplette Einstellung innovativer biowissenschaftlicher Ausbildungsgänge und das Verschwinden der Medizinisch-technischen Laboratoriumsassistentenausbildung in einigen Bundesländern müssen revidiert werden, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Benachteiligung im europäischen Arbeitsmarkt überwinden
Technische Assistenzberufe sind anspruchsvoll und vielseitig. Ihre Zuordnung zur Niveaustufe 4 des deutschen Qualifikationsrahmens für lebenslanges Lernen (DQR) stellt jedoch im europäischen Vergleich eine klare Benachteiligung deutscher Absolventen dar, da diese Berufe im europäischen Qualifikationsrahmen (EQR) teilweise auf Niveaustufe 6 eingeordnet sind. Dies trägt nicht zur Steigerung der Attraktivität der technischen Assistenzberufe bei und führt in einer Situation, in der de facto Vollbeschäftigung herrscht, langfristig zu einem erheblichem Fachkräftemangel. Das Bündnis TA fordert daher, diese perspektivisch mindestens auf Niveau 5 DQR einzustufen.

Förderung des Nachwuchspotentials frauendominierter MINT-Berufe
Bei den Technischen Assistentenberufen handelt es sich um einen der wenigen MINT-Bereiche, in dem mehr Frauen als Männer beschäftigt sind. Diese eigentlich erfreuliche Tatsache führt allerdings dazu, dass eine besondere Unterstützung als nicht notwendig erachtet wird. Im Gegensatz zu männerdominierten MINT-Berufen erhalten die technischen Berufe in der Medizin und Naturwissenschaften, in denen Frauen gut repräsentiert werden, keine spezifische Förderung. Das Potential dieser Berufe wird unterschätzt und nicht als gleichwertige Quelle für den wissenschaftlich-technischen MINT-Nachwuchs erkannt.

Weitere Informationen erhalten Sie

  • Vom 25. bis 27. Juni am Ausstellungstand des Bündnis TA (C19)
  • Bei Elske Müller-Rawlins, Dachverband für Technologen/-innen und Analytiker/-innen in der Medizin Deutschland e.V., Tel: 040/23-51170, elske.mueller-rawlins@dvta.de
  • Bei Dr. Hartmut Böhm, Vorsitzender des AK-BTA im VBIO, boehm@uni-bonn.de

Über das Bündnis:
Dem Bündnis zur Stärkung der technischen Assistentenberufe (Bündnis TA) in Naturwissenschaft und Medizin gehören der Dachverband für Technologen/-innen und Analytiker/-innen in der Medizin Deutschland e.V. (dvta), der Bundesverband Pharmazeutisch-technischer Assistenten e. V. (BVpta), der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO e.V.), der Verband Biologischtechnischer Assistenten e.V. (vbta) und die Arbeitsgruppe Berufliche Bildung in der Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (GDCh) an. Das Bündnis TA vertritt über 250.000 in Chemie, Pharmazie, Life Sciences und Medizin tätige Fachkräfte. Das Bündnis TA setzt sich für die Verbesserung der  Ausbildungsbedingungen, europaweite Anerkennung von Abschlüssen zur Schaffung von mehr Mobilität, eine Stärkung der Stellung technischer Berufe in Naturwissenschaft und Medizin sowie für die Förderung des Nachwuchspotentials frauendominierter MINT-Berufe ein.

 

 

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